Als gebürtiger Leipziger wuchs ich teilweise dort, größtenteils im südthüringischen Suhl auf. Dort ging ich in die 10. Polytechnische Oberschule Wilhelm Pieck und war Mitglied des ältesten Schülerkabaretts der DDR. Im Sommer ´89 war ich als 12-Jähriger mit meiner Kabarett-Truppe in Ost-Berlin. Diese Berlin-Fahrt war eine Kombination aus Sommerferien-Ausflug und einem Auftritt unseres Ensembles. Ich war zum ersten Mal in der Hauptstadt und sah auch zum ersten Mal die Hochhäuser in West-Berlin. Ich wusste, dass ich da wohl niemals hinkommen könnte.
Einer meiner engsten Kumpels in der Gruppe war Christian, der 1 Jahr älter war. Seine Eltern waren Ärzte und planten wohl schon länger die DDR zu verlassen. Im Vertrauen erzählte er mir nachts in Berlin, dass man wohl über Ungarn nach Österreich gelangen könnte und sie es bald auch versuchen würden. Und so war es auch. Ich habe ihn seitdem nie wieder gesehen… Bei einem weiteren Mädchen aus meiner Schule war es ebenso.
Rückblick vom Rückblick:
In meinem Bewusstsein war damals auch, dass ich meinen geliebtem Opa nie wiedersehen würde. Er ist 1986 aus Leipzig offiziell nach Bonn zu seinem Sohn / meinem Onkel ausgereist ist. Dieser wiederum war Anfang der 1960er Jahre kurz vor dem Mauerbau aus Leipzig über West-Berlin in den „Westen“ gegangen und hatte noch die Durchlässigkeit der Grenze in Berlin genutzt. Dadurch hatte ich also Westverwandtschaft, was auch seine Vorteile hatte. Meine Großtante ist übrigens mit ihrer Familie Anfang der 1980er Jahre über das ehemalige Jugoslawien nach Österreich und dann nach Westdeutschland "abgehauen". Sie hat also - wie man so schön sagt - mit ihrer Familie in einer dramatischen Aktion "rübergemacht". (Kinder im Kofferraum über die Grenze geschmuggelt) Ja, in unserer Familie bestand offenbar schon immer ein großer Freiheitsdrang…
Meine familiäre Konstellation war in Sachen Freiheit und politischem Standpunkt schwierig. Meine Mutter - katholisch erzogen, höchst kritisch gegenüber System und Staat. Mein Vater überzeugter Genosse, Mitglied der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) und Personalchef in einem großen volkseigenen Betrieb. Schon früh lernte ich, dass ich bestimmte Dinge nicht sagen darf, dass es Menschen gibt, die uns beobachten und dass Briefe und Pakete der Westverwandtschaft geöffnet, Sachen heraus gestohlen und Sendungen komplett unterschlagen wurden. Die Stasi-Zentrale des Bezirkes Suhl konnte ich übrigens von Zuhause immer aus dem Fenster sehen und habe mich immer gefragt, was man in so einem relativ großen Haus eigentlich alles macht.
Nach dem Berlin-Erlebnis bekam ich in den nächsten Tagen der Sommerferien mit, dass etwas in der Luft liegt. Ein Freund hatte beim Baden am Baggersee in Leipzig ein Tuch dabei, worauf stand „Schwerter zu Pflugscharen“. Ich wusste damit erst nichts anzufangen, erfuhr dann aber, dass dieses Bibel-Zitat das Motto der unter dem Radar operierenden DDR-Bürgerrechtsbewegung war. So etwas in der Öffentlichkeit zu zeigen war schon etwas gefährlich. Aber mega mutig. Später erfuhr ich auch, dass seine Eltern in der Kirchgemeinde aktiv waren. Das und dort war die Keimzelle des Herbstes, der mein Leben prägen sollte. Unser aller Leben. Und ich war auch ein bisschen mutig. Irgendwoher hatte ich den Spruch „Hallo Gorbi, nur die Wahrheit kann uns helfen.“ Dies reflektiert auf den wohl wichtigsten Ursprung der Veränderungen im Osten. – Die neue Politik von Michail Gorbatschow, dem Staatsoberhaupt der damaligen Sowjetunion. Diese Politik ermöglichte mit einer innovativen Offenheit (z.B. gegenüber der westlichen Welt) einen disruptiven Umbau des ganzen politischen Systems. Den Spruch schrieb ich jedenfalls im Sommer 89 mit Filzstift auf mein Leipziger Fahrrad. Bald darauf wurde ich 13, also war ich ja auch schon fast groß.
In der Thüringer Provinz hörte ich ausschließlich die Radiosender Bayern 3 und dann ab Start bzw. Gründung die Antenne Bayern. Zum Glück. - Das war mein akustisches Fenster in die Welt, vor allem auf die andere Seite der nahen Grenze in das andere Deutschland, wo ich nicht hindurfte, was aber Ziel meiner Sehnsüchte war. Und obwohl es für meinen Vater aufgrund seiner beruflichen Position extrem gefährlich war und keinesfalls herauskommen durfte, schauten wir Zuhause natürlich ARD und ZDF.
Ich sah die Bilder der vielen Leute, die in die BRD-Botschaft in Prag geflüchtet waren. Es war der Abend des 30. September, wo Hans-Dietrich Genscher auf dem Botschaftsbalkon verkündete, dass die rund 4.000 Menschen endlich nach Westdeutschland ausreisen dürfen. Sie hatten es geschafft. Ich freute mich für die Leute und hoffte auf weitere Ereignisse dieser Art. Ich bekam auch mit, dass sich in Leipzig seit September immer montags nach einem Gottesdienst in der Nicolaikirche Demonstrationen formierten.
Es kamen die 2-wöchigen Herbstferien. Ich war wieder in Leipzig zu Besuch. Am Montag, dem 16. Oktober sagte mir meine Mutter am späten Nachmittag, dass wir in die Stadt fahren würden. Ich dachte mir nichts weiter dabei. In der Straßenbahn war mir langsam klar, dass das irgendwie anders als sonst ist. Ich war bis dato noch nie in solch einer überfüllten Straßenbahn gewesen. Wo wollten die ganzen Leute nur hin? Und so fand ich mich kurze Zeit später in mitten von 120.000 Menschen wieder. Sie riefen „Wir sind das Volk“ und „Keine Gewalt“. Welche Gewalt? dachte ich mir. Meine Mutter zog mich weg, weil offensichtlich bewaffnete Polizei- und Armeekräfte bereitstanden, um einzugreifen. Ich realisierte erst später, was da passiert ist, welche Gefahr einer Eskalation bestand. Es stand auf Messers Schneide - Leipzig war kurz vor einem brutalen und bewaffneten Einsatz gegen uns bzw. die friedlichen Demonstranten. Die Staatssicherheitsbehörden waren jedoch all gegenwärtig und nahmen unzählige Verhaftungen aus der Menge vor. Für mich war es zunächst ein extremes Abenteuer, ein riesiges Erlebnis. In den folgenden Wochen und Monaten wurde mir dann auch bewusst, welch Glück wir hatten - welch großartiger Verlauf diese friedliche Revolution letztlich hatte.
Die Entwicklung der Ereignisse im Herbst 89 hatte nach den immer größer werdenden Demonstrationen in vielen Städten, ein weiteres Highlight – die Grenzöffnung am 9. November. Und da kamen die Bilder des Abends aus Berlin…
Ich erlebte ein bis dato unbekanntes Misch-Gefühl aus Freude + Unsicherheit. Was würde jetzt passieren? Ist das nur in Berlin, oder kann man auch woanders in die Bundesrepublik gelangen? Ist das nur vorübergehend? Kann ich auch? - Die Antworten kamen in den darauffolgenden Tagen…
Meine Klassenkameraden und ich, alle wollten wir los und gucken. Einige waren vor mir „im Westen“ und berichteten hell begeistert. Wir hatten selbst leider kein Auto und waren daher darauf angewiesen, dass sich öffentliche Transportmöglichkeiten ergaben. Und so war es dann auch. Der Kraftverkehr (heute würden man sagen der regionale Verkehrsverbund) richtete einen Sonderfahrplan mit Bussen ein. Es gab zwei Zielorte: Coburg in Oberfranken und Mellrichstadt in Unterfranken. Ich weiß nicht mehr, nach welchem Prozedere man die Fahrkarten erwerben konnte. Meine Eltern haben sich darum gekümmert.
Am 19. November 1989 war es dann endlich für mich soweit. – Einer der prägendsten Tage meines Lebens. - Mein ganz persönlicher Tag der Feiheit. Was für Viele der 9.11.1989 war, gilt für mich nun 10 Tage später. Es war Sonntag. Es standen mehrere größere „Schlenkerbusse“ zur Verfügung. Die Platzvergabe war nicht etwa nach Sitzplätzen, sondern möglicherweise nach der damals zulässigen Gesamtzahl an Menschen, die in einen solchen Bus passten – incl. Stehplätzen. Es war äußerst voll. Die Fahrt ging durch Südthüringen zunächst an die Grenze bei Eisfeld. Je näher die Grenze kam, umso stiller wurde der ganze Bus. In die Nähe der Grenze durfte man ja normalerweise auch gar nicht, nur mit Sondergenehmigung. Und dann kamen die ersten Grenzanlagen. Ich konnte Wachtürme und Zäune sehen. Die Straße wurde enger. Der Bus fuhr langsamer. Wir standen in der Abfertigungsspur. Viele Fahrzeuge standen im Stau und wollten in eine Richtung. Im stop & go ging es voran bis wir an der Reihe waren. Der Bus wurde geöffnet und es kamen mehrere bewaffnete Grenzsoldaten herein. Es erfolgte aber lediglich eine Ausweiskontrolle. Eigentlich völlig unspektakulär. Und doch war es surreal. Das war so bis vor einigen Tagen nicht möglich. Sie stiegen wieder aus und wir fuhren langsam los. Der Bus bewegte sich aus dem überdachten Grenzterminal auf eine Straße, direkt daneben mächtige Zaunanlagen mit Stacheldraht und überall entsprechende Grenz- und Warnschilder. Und auf einmal stand da so ein Stein. - Da stand Bayern drauf. Und Begrüßungsschilder. Als wir das sahen, entfachte sich ein befreiender Jubelgeschrei, Applaus – auch so etwas habe ich bis dato noch nie erlebt. Diese Emotionen, endlich eine bisher unüberwindbare Grenze überschritten und überlebt zu haben, die freudige Gewissheit, dass es geklappt hat und man endlich auch mal „im Westen“ sein kann und die große Neugier, jetzt auf jedem weiteren Meter – was wird man sehen und erleben…
Wir fuhren auf der Landstraße durch die ersten Dörfer und ich sah Autos, die ich nur aus dem Fernsehen kannte. Die Häuser, Geschäfte, Firmengebäude usw. – alles so sauber, neu, farbig gestaltet. Ja, das Bunte ist eines der ersten Eindrücke jedes DDR-Bürgers, der zum ersten Mal in den Westen gekommen war. Was war damit gemeint? Werbeschilder, Hausfassaden, viele Fahrzeuge in diversen Farben und Beschriftungen. Gepflegte Straßenränder und gut ausgebaute Straßen und Gehwege. Und dann sahen wir zum ersten Mal das imposante Antlitz der Veste Coburg. An einen solchen sonnigen Herbsttag war das auf einmal die schönste Burg der Welt für mich.
Die Fahrt ging aber zunächst nach Ebersdorf bei Coburg. Dort war im (ich glaube es war das Landratsamt) die Ausgabestelle für das Begrüßungsgeld eingerichtet. Wir man es gewohnt war, standen wir lange in der Schlange und warteten geduldig. Da ich kurz zuvor auch meinen DDR-Personalausweis bekommen hatte, habe ich schon die vollen 100 DM erhalten, welche meine Eltern zunächst für mich verwahrten. Ey Leute – das war Westgeld, keine Forumschecks, sondern echte Devisen! Das war für mich wie Weihnachten und Geburtstag zusammen. Aus heutiger Sicht - wie ein Geschenk Gottes, dass man einfach irgendwohin fährt und dort viel Geld geschenkt bekommt. Das war echt viel Geld damals. Und einfach so. Unglaublich.
Mit 100 DM in der Tasche ging es dann ins wunderschöne Coburg. Und über allem thront die Veste. Angesichts der Grenzöffnung und des großen Besucherstromes gab es in diesen Wochen immer verkaufsoffene Sonntage. So eben auch an diesem 19. November 89. Ich kann mich als ziemlich erstes an eine Eisenbahnausstellung in der Stadthalle erinnern. Und dann an diesen Obst- und Gemüseladen. So muss es wohl im Paradies aussehen dachte ich mir. Viele Sorten, die für uns jetzt allgegenwärtig und selbstverständlich sind, hatte ich noch nie gesehen. Meine erste Konsumausgaben in der Freiheit: Eine Ananas und eine Kokosnuss. Weder meine Eltern, noch ich wussten, wie man diese Nahrung konkret öffnet und zubereitet, aber erstmal haben… Die Ananas sollte übrigens nicht nur eine einfache Konsumsausgabe, sondern eine echte Investition werden. Mein Vorhaben damals war nämlich, dass ich es irgendwie schaffe, aus dieser Frucht eine Pflanze – also einen neuen Ananas-Baum zu züchten, wo ich mir zukünftig immer selbst meine eigenen Früchte ernten kann. Gelang mir dann doch irgendwie nicht… Und die Kokosnuss? Nun ja. Es gab ja kein Internet, ich konnte auch meine Westverwandtschaft nicht einfach anrufen. Auch gab es in unserem Umfeld keine Know-how-Quelle, die man zum richtigen Umgang mit einem solchen Teil anzapfen konnte. Ich nahm einen Hammer. Und das war echt nicht einfach. Wer hat schon mal mit einem Hammer versucht eine Kokosnuss zu öffnen? Ich wusste ja nur, dass das Ding irgendwie geöffnet werden muss, um an das heranzukommen, was ich schon mal aus der Werbung zum Schokoriegel Bounty kannte. Aber ich blieb dran und es gelang mir schlussendlich. Ich dachte mir, woher kommt dieses komische Wasser auf einmal da drin... Da muss ein Loch in der Schale gewesen sein, es hat reingeregnet und das ganze Teil ist verdorben… Das war die erste große Enttäuschung für mich. Auch meine Eltern wussten nicht, dass das wertvolles Kokoswasser und alles normal und gut ist. Jedenfalls ist Kokos bis heute „nicht mein Ding“.
Zwei Highlights gab es beim ersten West-Konsum-Shopping noch: In einem Musikgeschäft kaufte ich mir meine erste West-Platte. Es handelte sich um das Doppelalbum von Ronnies Popshow. Die 14. Ausgabe mit dem damaligen und bis heute legendären Knaller-Hit LAMBADA von Kaoma. Außerdem waren meine Lieblingshits auf den Scheiben If only I could von Sidney Youngblood, Pump up the jam von Technotronic und Blame it on the rain mit Milli Vanilli. Diese Songs bildeten somit meinen prägenden Soundtrack zur Freiheit. Selbstverständlich habe ich das Album heute noch. Außerdem erwarb ich im gleichen Musikladen noch einige Hörspielkassetten von Alf. Ja, die Außerirdische LebensForm. Diese Serie kannte ich natürlich längst aus dem ZDF. Und ich fand es damals schon nicht nur lustig, was der so alles macht und bei/mit den Tanners erlebt, sondern die Annahme, dass es doch irgendwo da draußen Lebensformen auf fremden Planeten gibt. (Dieses Interesse habe ich bis heute und bin davon überzeugt, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist. Erstmal Weltraumtourismus, dann wird es normal sein, dass man als Tourist Adventure auf dem Mond machen kann und irgendwann auch auf anderen Planeten. Und sicher ist da irgendwo auch anderes Leben, was die kleine und noch unwissende Menschheit einfach noch nicht kennt.)
Meine Mutter ging übrigens mit ihrem Geld äußerst sparsam um und wollte erstmal lieber sparen. Und mein Vater, der sich zwischenzeitlich qua anderer Konsuminteressen abgeseilt hatte, traf am Treffpunkt zur Heimfahrt mit einem nigelnagelneuen Stereo Kassettenradio ein. Der Kaufhof in Coburg hat mit ihm das Geschäft der Saison gemacht. Fast das ganze Begrüßungsgeld mit ‘nem Radio verballert… Aber die Qualität von Philips damals ist schon bemerkenswert – gibt es und läuft heute noch.
Zum Schluss noch die Eindrücke der Rückfahrt. Völliges Gegenteil der Hinfahrt. Die Menschen hatten massenweise bunte Plastikbeutel mit Essen, Spielsachen, Kleidung usw. Es wurde lebhaft erzählt, wo man war, was man sich angeschaut hatte, gezeigt, was man kaufen konnte. Glück. Ich erinnere mich an Erschöpfung, da völlig überwältigt von allen Reizen. Aber glücklich. So konnte es weiter gehen. In der Folge war ich mit meinem Vater (als zweite Westfahrt) ein paar Wochen später im unterfränkischen Mellrichstadt, wo man auch für den 2. Besuch in der Bundesrepublik nochmal einen abgestuften Betrag Begrüßungsgeld erhalten hatte. Ich glaube es war die Hälfte, also 50 Mark. Großartig. Freude.
Die nächsten Monate waren für mich dann nicht minder spannend. Jeden Tag passierte etwas. Die DDR löste sich Stück für Stück auf. Es gab immer mehr Westprodukte in den Läden. Der Osten wurde bunter. Man sah auch mehr und mehr alte Westautos mit hiesigen Kennzeichen. Autohändler machten ihren Reibach des Jahrhunderts mit unwissender DDR-Kundschaft…
Im Februar 1990 konnte ich endlich meine Familie in Bonn besuchen. Ein Wiedersehen nach vielen Jahren mit meinem Opa, Onkel, Cousin usw. Tolle Eindrücke, Tränen, große Emotionen. Das unten stehende Foto stammt übrigens aus genau diesem Besuch. Oh mein Gott, was für ein Freak denke ich heute...
Dann kam die Währungsunion – Westgeld statt Aluchips und am 3.10.1990 waren wir wieder ein Land.
Ich persönlich konnte mich entfalten, wie ich es ohne diese Entwicklung nie gekonnt hätte. Ich engagierte mich in meiner Schule bei der Transformation der Systeme und co-organisierte ein Gremium aus Schülern, die sich mit den Lehrern zusammen und auseinander setzten. Eine Art neuer Schülerrat, nicht gewählt, sondern mit interessierten und engagierten jungen Leuten besetzt. Das war eine Zeit, wo z.B. das staatlich verordnete Unterrichtsfach Staatsbürgerkunde (hier wurde der Jugend das System eingetrichtert) abgeschafft wurde. Was in der DDR auch kein Thema war: Umwelt- und Tierschutz. Meine Mutter gründete 1990 den ersten Tierschutzverein weit und breit und ich trat ins Green Team ein. - Mein erster Berührungspunkt mit den Themen Wasserverschwendung, Fluss- u. Meeresverschmutzung. Später auf dem Gymnasium gründete ich die Schülerzeitung und noch viel später engagierte ich mich auch in der Kommunalpolitik usw.
Freiheit ist eines meiner Leitmotive im Leben geworden. Und ohne Freiheit kann kein Engagement funktionieren, kann keine Zukunft entstehen.
Rückblickend erfasst mich eine tiefe Dankbarkeit für die Entwicklung vor 30 Jahren. Dazu haben große Menschen der Politik beigetragen, aber auch die Millionen kleinen Bürger, die couragiert auf die Straßen gegangen sind und zumindest so einen bzw. den Wandel ermöglicht haben. Nicht vergessen möchte ich die Dankbarkeit gegenüber den Menschen, die ich bei meinen ersten Besuchen in Bayern getroffen habe. Ich empfand und empfing große Menschlichkeit, Offenheit, Freude, Großzügigkeit – eine echte Willkommenskultur.
Das waren jetzt nur einige Schlaglichter aus einer Zeit, die mich tief geprägt hat und mein Leben für immer begleitet. Wohl wissend, wie diese meine Vergangenheit war, wo ich herkomme, wo meine Wurzeln sind, so kann ich dankbar in die #Zukunft blicken und diese auch aktiv mitgestalten.