HR (Äjtsch Ar) & das Cafeteria-Modell

Letzte Woche war ich auf einer Veranstaltung zum Thema Personal-Recruiting.

Dort haben sich viele Entscheider der Geschäftsleitungs- und Personalabteilungsebene sowie Personal- und Marketingdienstleister getroffen. Es ging um neue Trends bei der Personalsuche, Einbindung von www- u. IT-Strukturen und natürlich das Dauerbrennerthema Mitarbeiterbindung.

 

IT und Personalsuche selbst ist ja nicht meine Baustelle, jedoch Auswahl/Bewertung und Bindung schon.

Diskutiert wurden z.B., ob/wie sich Werte innerhalb der Gesellschaft verändern und wie sich dem entsprechend (junge) Menschen auf dem Arbeitsmarkt und der Jobwelt verhalten.

Zum Thema Mitarbeiterbindung dominierte die Frage nach den möglichen und geeigneten Bindungsinstrumenten, die ein Unternehmen einsetzen kann.

Hierbei war für mich besonders interessant, wie selbstverständlich und vielfältig einige Firmen diesem Anspruch begegnen. Ich verspüre hier einen sehr positiven Wandel in den Unternehmenskulturen. Mitarbeiter zu schätzen, deren Leistungen anzuerkennen, belohnen und weiter fördern geht auf so umfangreiche Weise, dass für Jeden etwas dabei sein sollte.

 

ABER Vorsicht: Nur, wenn ein Unternehmen ein Benefit-Programm aufgelegt hat, darf es sich nicht umgehend selbst auf die Schulter klopfen. Je kleiner die Optionen sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es Mitarbeiter gibt, die auf die gebotenen Maßnahmen nicht abfahren.

Ich empfehle ein breites Spektrum analog eines sogenannten "Cafeteria-Modell".

Der Mitarbeiter sollte sich aus einer breiten Palette von Angeboten seine persönlichen Leckerlis selbst heraus suchen können.

 

WARUM?

Das liegt natürlich an der individuell ausgeprägten Persönlichkeit. - Nicht jeder Mensch empfindet bei den angebotenen Bonusprogrammen die gleiche Motivation.

 

Worum geht es genau?

Bonusprogramme zur Mitarbeiterbindung sind extrinsische (externe) Motivationsversuche.

Je nach intrinsischem Motivationsprofil stoßen diese externen "Teaser" mehr oder weniger auf Beliebtheit.

Sehen wir es wie das uralte Marktprinzip "Angebot & Nachfrage".

Wenn mir materielle Werte (z.B. Gutscheine, Betriebsrente, Boni) nicht so wichtig sind, bin ich für etwas mehr Entspannung (z.B. Massage am Arbeitsplatz, Chill-Out-Zone auf der Büro-Dachterrasse, Smoothie all-u-can-drink in der Kantine) vielleicht eher empfänglich.

Oder aus dem Familienmotiv heraus - flexible Arbeitszeit (Gleitzeit, Homeoffice, Vertrauensarbeitszeit) auch bei vielen Mitarbeitern ein beliebtes Argument, warum man gern in dieser Firma arbeitet.

Wer eine besonders starke Ausprägung im Status-Motiv hat, dem sind das neueste iPhone, ein toller Dienstwagen oder (bei IT´lern besonders) der Mac als Arbeitsmittel ein großer Anschub.

 

Wenn man also für möglichst alle 16 Persönlichkeitsmotive ein entsprechendes Instrument der Mitarbeiterbindung vorhält - wird aus dem "Cafeteria-Modell" ganz automatisch ein Multi-Motivationsinstrument.

Angebot und Nachfrage treffen dann mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bei fast allen Mitarbeitern ins Schwarze.

Und das ist doch das Ziel, oder?!